Inklusion in der Praxis

Inklusion im Sport zeigt sich dort, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam aktiv sind. Swiss Olympic unterstützt solche Initiativen gezielt und stellt unter dem Titel «Good Practices» inspirierende Beispiele aus der Verbandswelt vor.

Hinweis: Die SFS-Förderung betrifft ausschliesslich Verbände. Das heisst sie allein sind berechtigt, Förderanträge einzureichen. Vereine, die ein Projekt haben und Unterstützung über die SFS-Förderung erhalten möchten, müssen sich an ihren jeweiligen Verband wenden.

«Good Practices»


Swiss Cycling

Projektbeschrieb:

Um die Integration von Para-Cycling bei Swiss Cycling weiter voranzutreiben, wurden mehrere Massnahmen entwickelt, die sowohl den sportlichen Fortschritt als auch die Talentförderung unterstützen sollen. Die folgenden Schritte bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts:

  • Materialbeschaffung: Swiss Cycling will neue Talente im Para-Cycling gewinnen, indem sie erste Trainings auf eigenen, kostenintensiven Sportgeräten ermöglichen. Im Vergleich zum Regelsport benötigt Para-Cycling spezielles Material. Dies erleichtert auch den Wechsel zwischen den Disziplinen (Talenttransfer).
  • Einbindung in Trainingslager: Para-Cycling-Athlet/innen sollen an spezifischen Trainingslagern (z.B. Zeitfahren, Techniktraining) des Regelsportkaders teilnehmen können. Die Zusammenlegung von Trainingsangeboten schafft Synergien und hat neben dem sportlichen auch einen wichtigen sozialen Aspekt. 
  • Sportwissenschaftliche Betreuung: Die Para-Cycling-Athlet*innen sollen möglichst stark vom über viele Jahre gesammelte Know-how in Aerodynamik, Rollwiderstand und Ernährung profitieren, indem dieses Wissen an sie weitergegeben wird.
Der Schweizer Para-Radrennfahrer Fabian Recher anlässlich der Paralympics 2024 in Paris. Foto: Keystone SDA

Swiss Rowing

Para-Rudern an der LUCERNE REGATTA (27. - 29.6.25)

Seit 2023 integriert die LUCERNE REGATTA Para-Rudern und fördert damit den Para-Rudersport in der Schweiz. 2025 fanden erstmals alle Para-Kategorien im regulären Programm statt – parallel zu den olympischen Rennen auf derselben Strecke und im selben Umfeld.

Durch diese Gleichstellung wird die sportliche und gesellschaftliche Relevanz des Para-Ruderns in der Schweiz nachhaltig gestärkt.

Damit setzte die LUCERNE REGATTA 2025 neue Massstäbe für Inklusion im Rudersport. Die barrierefreie Gestaltung der Infrastruktur und die Live-Übertragungen der Rennen machten Inklusion für Athlet*innen und Publikum erlebbar. Dieses sichtbare Miteinander unterstrich das Engagement des Ressorts Veranstalter für die nachhaltige, inklusive Entwicklung des Sports – in enger Abstimmung mit Swiss Rowing.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die enge Zusammenarbeit von Swiss Rowing, dem Veranstalter und dem Kanton Luzern. Diese partnerschaftliche Struktur bildete das Fundament für eine langfristige Förderung des Para-Ruderns und ermöglichte die professionelle Umsetzung der hohen Anforderungen an Infrastruktur, Sichtbarkeit und Sportförderung. Ein besonderes Highlight war der Auftritt der Para-Ruderin Claire Ghiringhelli: Als Botschafterin und Siegerin des Rennens verkörperte sie den inklusiven Geist und wurde zur inspirierenden Vorbildfigur.

Im Rahmen der LUCERNE REGATTA lud Swiss Rowing interessierte Clubvertretende zu einer Informations- und Austauschveranstaltung ein – eine wertvolle Gelegenheit zur Vernetzung und zur Diskussion konkreter Ideen zur Förderung des Para-Ruderns in der Schweiz. Der Anlass war mit zahlreichen Teilnehmenden gut besucht und auch Claire brachte sich mit wertvollen Beiträgen aktiv in die Diskussionen ein.

SRF: Sportpanorama vom 29.06.2025

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Schweizerischer Handball-Verband (SHV)

Inklusionstag im Rahmen der Frauen EM 2024 in Basel (Women’s EHF EURO 2024, 28.11. - 3.12.24)

Vom 28. November bis 3. Dezember 2024 fand in Basel die Vorrunde der Frauen-Europameisterschaft statt. An einem Thementag zur Inklusion am 30. November 2024 organisierte der SHV eine Spielrunde der TogetherLeague, eine Podiumsdiskussion und weitere Info-Anlässe rund um das Thema Inklusion im Sport.

Der inklusive Aspekt des Grossanlass umfasste sowohl die Sportlerinnen wie auch die Zuschauer*innen.

  • Die Sportlerinnen mit Beeinträchtigung wurden in verschiedene organisatorische Aktivitäten eingebunden (Organisation des Anlasses, Unterstützung im Kommunikationsteam, um eine inklusive und barrierenarme Kommunikation sicherzustellen, als Volunteers, etc.). Am 30. November 2024 fand zudem ein Inklusions-Turnier (TogetherLeague) statt. In der TogetherLeague messen sich Teams mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Die teilnehmenden Teams tragen dabei eine Art Mini-EM der Nationen aus.
     
  • Die Zuschauer*innen wurden durch Kommunikation vor, während und nach den sechs Spieltagen für das Thema Inklusion mit kommunikativen Massnahmen sensibilisiert. Zusätzlich fand im VIP-Bereich am 30. November 2024 eine Podiumsdiskussion zum Thema «Inklusion im Sport» statt.

Bericht «Zu einer EM für alle gemacht»

Bericht «Better together»

Schlussbericht «Inklusiver Handball – Heim-EM als Highlight und erste Schweizer Delegation»

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Swiss Cycling

UCI Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften Zürich 2024 (21. - 29.9.24)

Vom 21. bis 29. September haben in Zürich unter dem Motto #TogetherWeRide die UCI Rad- und Para-Cycling WM stattgefunden. Es waren die ersten inklusiven Titelkämpfe im Radsport, bei denen Regel- und Para-Sportler*innen am gleichen Ort, zur selben Zeit und auf derselben Strecke um die Medaillen fuhren. Während neun Renntagen wurden 66 Medaillensätze vergeben, 53 davon im Para-Cycling.

Der inklusive Aspekt des Grossanlass umfasste neben den Athlet*innen auch die Zuschauer*innen.

Sowohl die Infrastruktur  wie auch viele Side-Events waren barrierefrei. Zudem wurden in den Fanzonen eigene Bereiche (sog. „Hosted areas“) geschaffen, an welchen noch besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung eingegangen werden konnte, darunter z.B. Ruhezonen für Personen aus dem Autismus-Spektrum. Mit der Live-Produktion und erstmalig weltweiten Ausstrahlung der Para-Cycling-Wettbewerbe über diverse Kanäle schuf die WM in Zürich eine grosse Plattform für den Para-Radrennsport. 

Übersicht Massnahmen 

Rückmeldungen der beteiligten Verbände und Organisationen, vor allem aber auch der Athlet*innen und Zuschauenden, zeigten, dass Zürich 2024 mit den getroffenen Massnahmen neue Standards in der Schweiz hinsichtlich Barrierefreiheit an einer inklusiven Grossveranstaltung schaffen konnte.

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Swiss-Ski

Swiss-Ski möchte den Schneesport für Menschen mit und ohne Behinderungen zugänglich machen und langfristig sozial nachhaltig gestalten. Mit vier Teilprojekten sollen Inklusion, Barrierefreiheit und die Integration von Para-Wettkämpfen im Regelsport gefördert werden.

  1. Inklusive Schneesport-Angebote
    Im ersten Teilprojekt geht es darum, inklusive Schneesportangebote zu schaffen, indem Barrierefreiheit sichergestellt und die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden. Zusätzlich wird die Kommunikation verstärkt, um Menschen mit Behinderungen zu erreichen und zu motivieren.
  2. Unterstützung von Schneesportclubs
    Eine Analyse der Schneesportclubs soll deren Potenzial zur Inklusion ermitteln. Auf dieser Basis werden sie gezielt unterstützt, um den Zugang für Para-Sportler*innen zu erleichtern und inklusive Strukturen zu fördern.
  3. Synergien im Leistungssport
    Im dritten Teilprojekt werden Synergien zwischen Para- und Regelsport genutzt. Zeitnehmer*innen für Para-Wettkämpfe werden ausgebildet, und Para-Wettkämpfe sollen in reguläre Veranstaltungen integriert werden.
  4. Kommunikation und Sichtbarkeit
    Das vierte Teilprojekt zielt auf eine verstärkte Kommunikation ab, um die Inklusion im Schneesport sichtbarer zu machen. Berichte, Events und die Präsentation auf der Homepage sollen die breite Öffentlichkeit erreichen und das Bewusstsein für inklusiven Schneesport stärken.
Am JUSKILA nehmen jedes Jahr auch Jugendliche mit einer Beeinträchtigung teil. Foto: JUSKILA

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