Sie haben unterdessen eine lange Tradition, die Mediengespräche von Swiss Olympic. Einmal im Jahr treffen sich Präsident Jürg Stahl und Direktor Roger Schnegg am Vormittag mit den Medienschaffenden aus der Romandie in Lausanne, bevor sie mit dem Zug die Schweiz durchqueren und am Nachmittag in Zürich mit den Deutschschweizer Medienschaffenden verabredet sind. Sowohl in Lausanne als auch in Zürich finden die Gespräche in informellem Rahmen statt, «mit dem Ziel auch einmal Themen in den Vordergrund zu rücken, die für Swiss Olympic und den Schweizer Sport wichtig sind, die jedoch in der Öffentlichkeit weniger Resonanz erhalten», wie Jürg Stahl sagte. Der Präsident von Swiss Olympic ging beispielsweise vertieft auf die soeben erschienene Vereinsstudie 2022 ein, die Swiss Olympic in Auftrag gegeben hatte. Stahl erklärte unter anderem, welche konkreten Schlüsse Swiss Olympic in seiner Arbeit aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen ziehen wird.
Direktor Roger Schnegg seinerseits stellte den neu erarbeiteten Ethik-Kompass vor, der in den kommenden Wochen lanciert wird. «Mit diesem Instrument bieten wir allen im Sport tätigen Menschen ein Hilfsmittel, das ihnen im Ethikbereich, in dem vieles nicht einfach schwarz oder weiss ist, eine Orientierungshilfe bietet», sagte Roger Schnegg.
Natürlich wurde am Mediengespräch aber auch das Thema diskutiert, das die Schweizer Sportwelt und auch die Politik seit einigen Wochen und der Vorstellung der Machbarkeitsstudie beschäftigt: Die Idee von Olympischen und Paralympischen Winterspielen in der Schweiz ab dem Jahr 2030: «Das Interesse und die konstruktive, wohlwollend kritische Begleitung des Projekts in den Schweizer Medien und in der Öffentlichkeit freut uns», sagte Jürg Stahl. «Nun ist es zunächst am Sportparlament, den Projektverantwortlichen auch formell das Ok zu geben, um den Weg weiter zu gehen und danach am IOC, das bestimmt, ob es uns in die nächste Phase des Dialogs einlädt.»
Im gleichen Zug bekräftigte Stahl, dass Swiss Olympic die Idee der Durchführung von European Championships in der Schweiz – wenn auch nicht im gleichen Jahr wie Olympische und Paralympische Spiele – ebenfalls mit grossem Interesse weiterverfolgt.