Gigantische sieben Medaillen am krönenden Schlusstag in Skopje

Am letzten Tag des European Youth Olympic Festivals in Skopje, Kumanovo und Osijek dreht das Swiss Olympic Youth Team noch einmal so richtig auf und bejubelt die Medaillen 16 bis 22. In der Leichtathletik gewinnt Fiona von Flüe Gold über 800 Meter, die Frauen-Staffel freut sich über Silber und Zehnkämpfer David Brügger sowie Weitspringer Noah Hasler erkämpfen sich Bronze. Im Badminton sichern sich Ainara Putri und Santiago Araújo Silber im Mixed-Doppel. Ebenfalls Silber gibt es für die Schweizer Handballerinnen und Kunstturner Ben Schumacher.

Bereits vor dem Samstag war klar, dass das European Youth Olympic Festival (EYOF) Skopje 2025 für die Schweizer Delegation aus sportlicher Sicht ein voller Erfolg ist. Nicht weniger als 15 Medaillen hatte die Schweiz bereits auf dem Konto – und am letzten Wettkampftag polierten die Athlet*innen diese Bilanz nochmals kräftig auf. In Badminton, Kunstturnen, Leichtathletik und Handball kam insgesamt noch sieben Mal Edelmetall hinzu. Neben den zahlreichen Medaillen nehmen die Schweizer*innen aber auch viele wertvolle Erfahrungen, schöne Erinnerungen und neue Freundschaften aus dem sportartübergreifenden Austausch mit in die Schweiz.

Mehr als ein kompletter Medaillensatz für die Schweizer Leichtathlet*innen

Am letzten Wettkampftag des EYOFs in Skopje krönte das Schweizer Leichtathletik-Team eine grossartige Woche mit einem historischen Rekord: Gleich vier Medaillen holten die jungen Talente – so viele wie noch nie an einem einzigen Tag in der EYOF-Geschichte des Verbands. Den Auftakt machte Fiona von Flüe, die über 800 Meter einen unwiderstehlichen Start-Ziel-Sieg feierte und mit einer Zeit von 2:03,18 Minuten souverän Gold holte. Nur rund 70 Minuten später stand sie bereits wieder an der Startlinie: Gemeinsam mit Timea Rankl, Xenia Buri und Mina Hirsbrunner lief sie mit der Medley-Staffel zu Silber – und stellte dabei mit 2:05,93 Minuten einen neuen Schweizer U18-Rekord auf. Nicht zu vergessen gilt es dabei Jelena Schranz, die in der Qualifikation die Finalqualifikation sicherstellte und somit ebenfalls eine hochverdiente Silbermedaille erhielt.

Auch im technischen Bereich glänzten die Schweizer*innen: David Brügger holte im Zehnkampf Bronze, obwohl er am Morgen bei den Hürden gestürzt war. Mit beeindruckender Konstanz und sechs persönlichen Bestleistungen kämpfte er sich auf Rang 3. Noah Hasler sorgte im Weitsprung für das letzte Schweizer Highlight – mit 7,28 Metern sicherte er sich ebenfalls Bronze.

Auch ausserhalb der Podeste zeigte das Team starke Auftritte: Tiziana Rosamilia wurde über 1500 m Fünfte, Jonas Beutler belegte nach einem Sturz über 2000 m Steeple den 9. Rang. Lara Binkert bestätigte im Hochsprung mit 1,73 m ihre Finalqualifikation und wurde ebenfalls Neunte. Mit insgesamt neun Leichtathletik-Medaillen (2× Gold, 3× Silber, 4× Bronze) war diese EYOF-Ausgabe so erfolgreich wie keine zuvor – ein starkes Zeichen für den Schweizer Nachwuchs.

Erneut Silber: Badmintonspieler*innen sind auch im Doppel erfolgreich

Das Schweizer Badminton-Duo mit Ainara Putri und Santiago Araújo hatte am Samstag nichts zu verlieren: Mit dem Einzug ins Halbfinale hatten sie die Erwartungen bereits mehr als erfüllt – und da in Skopje der dritte Platz nicht ausgespielt, sondern zweimal vergeben wurde, war auch die Medaille bereits auf sicher. Dennoch startete das Schweizer Duo mit Ambitionen in das Halbfinale gegen Dänemark. Zum Auftakt war den beiden Schweizer Nachwuchstalenten die Nervosität etwas anzumerken und so verloren sie den Startsatz knapp mit 18:21. Je länger die Partie jedoch dauerte, desto besser fanden Araújo und Putri zu ihrem Spiel und zwangen das Momentum auf ihre Seite. So konnten sie die Sätze zwei und drei mit 21:15 und 21:12 für sich entscheiden und die Partie drehen.

Im Final wartete mit dem Deutschen Mixed-Doppel ein äusserst schwerer Gegner. Nach klar verlorenem Startsatz (12:21) kämpfte sich das Schweizer-Duo im zweiten Umgang zurück ins Spiel und verlangte dem Gegner alles ab. In einem nervenaufreibenden Krimi mussten sich Putri und Araújo am Ende ganz knapp mit 24:26 geschlagen geben. Die Final-Niederlage trübte am Ende aber nicht die Freude über Silber und die Tatsache, dass das Duo ein tolles Turnier gespielt hat. Für Araújo ist es nach Silber im Einzel indes die zweite Medaille am EYOF Skopje 2025.

Handballerinnen verlieren Finale knapp und gewinnen Silber

Im grossen EYOF-Handballfinal trafen zwei spielstarke und bis dahin ungeschlagene Teams aufeinander: Die Schweiz und Deutschland lieferten sich ein mitreissendes Duell auf höchstem Nachwuchs-Niveau. Nach einem überzeugenden Start erspielte sich die Schweiz im Verlauf der ersten Halbzeit eine Vier-Tore-Führung, musste dann kurz vor der Pause aber noch den 14:14-Ausgleich hinnehmen. In der zweiten Hälfte lief das Spiel lange Zeit auf Augenhöhe weiter. Die Schweizerinnen mussten jedoch immer wieder Rückstände aufholen – nicht zuletzt, weil die überragende deutsche Torhüterin zahlreiche Abschlüsse entschärfte. Fünf Minuten vor Schluss gelang nochmals der langersehnte und verdiente Ausgleich, ehe sich Deutschland mit einem knappen 26:24-Sieg durchsetzen konnte. Trotz der Final-Niederlage darf die Schweizer Equipe auf eine herausragende EYOF-Woche zurückblicken. Mit viel Einsatz, Tempo und spielerischer Klasse kämpften sich die jungen Athletinnen bis ins Endspiel – eine beeindruckende Leistung, die mit der Silbermedaille belohnt wurde und für die Zukunft des Schweizer Handballs einiges verspricht.

Ben Schumacher sorgt am Barren für glänzenden Abschluss in Osijek

Zum Abschluss der EYOF-Wettkämpfe in Osijek zeigte der junge Schweizer Ben Schumacher noch einmal eine herausragende Leistung: Am Barren turnte er auf Rang zwei und sicherte sich nach seinem gestrigen Gold nun auch Silber – seine zweite Medaille und ein würdiger Schlusspunkt für eine beeindruckende Woche. Doch nicht nur Ben Schumacher überzeugte: Auch die übrigen Schweizer Kunstturner*innen zeigten in den vergangenen Tagen tolle Darbietungen, sammelten wertvolle internationale Erfahrung und durften mit ihren Leistungen zufrieden sein. Für das gesamte Team war das EYOF-Abenteuer ein bedeutender Entwicklungsschritt – mit viel Motivation und Inspiration im Gepäck für die nächsten Etappen ihrer Karriere.

26.
Juli
2025