Zweimal Silber: Florance Moinian glänzt im Kanu-Slalom, Santiago Araújo im Badminton

Das European Youth Olympic Festival (EYOF) in Skopje, Kumanovo und Osijek bleibt am Donnerstag fest in Schweizer Hand: Badmintonspieler Santiago Araújo muss sich im Finale geschlagen geben, krönt sein starkes Turnier aber mit der Silbermedaille. Kanutin Florance Moinian sorgt mit ihrem fantastischen Finallauf für einen weiteren Glanzpunkt und sichert sich EYOF-Silber. Dazu überzeugt das Geschwisterduo Lia und Ben Schumacher im Mixed-Kunstturnen mit einem starken 5. Rang.

Die Schweizer Delegation setzt am vierten Wettkampftag des EYOFs Skopje 2025 ihre starke Woche fort. Bei Temperaturen von fast 40 Grad trotzen die jungen Athlet*innen den herausfordernden Bedingungen – und sichern sich mit Silber im Badminton und im Kanu-Slalom gleich zwei weitere Medaillen. Auch abseits des Podests gab es diverse erfreuliche Leistungen, persönliche Bestmarken und zahlreiche Finaleinzüge zu bejubeln.

Santiago Araújo belohnt sich mit Silber für ein tolles Badminton-Turnier

Wer das erste Schweizer Highlight vom Donnerstag miterleben wollte, musste früh aufstehen: Bereits um 8 Uhr morgens startete im Badminton das «Gold Medal Match», in dem der Schweizer Santiago Araújo den Briten Kalyan Manoj herausforderte. Die beiden hatten sich bereits in der Gruppenphase duelliert – mit dem besseren Ende für Kalyan Manoj. Und auch im Finale hatte Santiago Araújo zu kämpfen: Zwar gelang es dem Genfer, im ersten Satz einen kleinen Vorsprung zu erspielen. Diesen musste der 15-Jährige aber bald schon wieder preisgeben. So gewann der Gegner immer mehr die Oberhand und setzte sich schliesslich in zwei Sätzen durch. Die Freude über die Silbermedaille und ein insgesamt grossartiges Turnier war dennoch gross.

Nur rund eineinhalb Stunden nach dem Einzel-Finale stand Santiago Araújo indes wieder auf dem Platz – dieses Mal im Mixed Doppel an der Seite von Ainara Lara Putri. Gegen das Duo aus Aserbeidschan bekundete das Schweizer Team jedoch keine Mühe und zog mit einem Zweisatzsieg in die nächste Runde ein.

Florance Moinian sichert sich sensationell Silber im Kanu-Slalom

Am Donnerstag griffen mit dem Kanu-Slalom-Team die letzten Schweizer Delegationsmitglieder ins EYOF-Geschehen ein. Im Kajak-Einer (K1) verpasste Théo Vögtlin die Finalqualifikation denkbar knapp: Mit Rang 13 fehlte ihm am Ende ein einziger Platz für den Einzug in die Entscheidungsläufe. Ebenfalls auf Rang 13, jedoch im Canadier-Einer (C1), landete Milo Oblinger, der sich nach einem nicht optimalen Lauf enttäuscht zeigte. Besser lief es bei den Schweizer Mädchen: Leni Uffer überzeugte in den K1-Heats mit einem starken sechsten Rang und qualifizierte sich souverän für das Finale, wo sie sich als Zehnte unter den besten Nachwuchsfahrerinnen Europas platzierte – ein schöner Achtungserfolg. Für den emotionalen Höhepunkt sorgte Florance Moinian: Nach Rang 6 in der Qualifikation im C1 legte sie im Finale nochmals zu und zeigte einen fantastischen Lauf. Mit viel Präzision und Nervenstärke sicherte sie sich die Silbermedaille – eine sensationelle Leistung und das Highlight des Schweizer Kanu-Tages in Skopje. Nach intensiven Vorbereitungstagen auf der Strecke und langen Trainings in der Sommerhitze war die Freude riesig – bei Florance Moinian selbst, wie auch bei gesamten Team und den anwesenden Schweizer Fans.

Lowis Vogler brilliert weiter und erreicht das Tischtennis-Viertelfinale

Beim Tischtennis-Turnier am EYOF Skopje startete am Donnerstag mit den Ausscheidungsrunden die heisse Phase. Akhyata Patra trat in der Runde der letzten 32 gegen Johanna Petery (HUN) an und musste sich in einer umkämpften Partie mit 3:4 Sätzen ganz knapp geschlagen geben. Lowis Vogler hingegen, der dank seines Gruppensiegs direkt in der Runde der letzten 16 einstieg, gewann seine Partie gegen Erik Paulina (ITA) souverän in vier Sätzen. Damit steht der Luzerner im Viertelfinale, wo er am Freitag um 16 Uhr auf Patryk Zyworonek (POL) trifft. Dazwischen fuhren Patra und Vogler im Mixed-Doppel einen klaren 3:0-Sieg gegen das Duo aus dem Kosovo ein – morgen, Freitag, treffen die beiden in der Runde der besten 16 auf das polnische Team.

Starker 5. Rang im Mixed-Kunstturn-Wettkampf

Am heutigen EYOF-Wettkampftag in Osijek (Kroatien) stand der Mixed-Wettkampf im Kunstturnen auf dem Programm – ein Format, bei dem je eine Athletin und ein Athlet gemeinsam antreten. Für die Schweiz in besonderer Konstellation mit dabei: das Geschwisterduo Lia und Ben Schumacher. Mit starken Übungen und einem erfrischenden Auftritt überzeugten die beiden am heutigen Wettkampftag auf ganzer Linie. Am Ende resultierte ein starker 5. Rang – nur die Duos aus Italien, Frankreich, Belgien und Israel lagen in der Rangliste noch vor den beiden. Der Auftritt war nicht nur sportlich erfreulich, sondern auch ein motivierender Schub für die kommenden Herausforderungen. Die positive Energie aus dem Mixed-Wettkampf dürften die beiden nun in die verbleibenden zwei Wettkampftage in Osijek mitnehmen, wo noch diverse Gerätefinals anstehen.

Schweizer*innen im Strassenrennen für einmal ohne Spitzenplatz

Zwei Wettkampftage, zwei Goldmedaillen – so lautete die Bilanz der Schweizer Radfahrer*innen vor den Wettkämpfen am Donnerstag. Entsprechend gross waren die Hoffnungen der in Kumanovo stationierten Equipe, auch im Strassenrennen vorne mitzumischen. Doch für einmal konnten die Schweizer Athlet*innen im Kampf um die Medaillen kein Wörtchen mitreden. Bei den Frauen erreichten Jael Plattner und Romina Maurer den 20. resp. 21. Rang, weiter hinten klassierte sich Shana Huber (40.), bei der früh im Rennen zwei Speichen im Rad brachen.

Bei den Männern war Yanis Berthoud, der im Zeitfahren bereits die Goldmedaille gewann, mit dem 13. Rang für das beste Resultat verantwortlich. Linus Flisch (28.) und Thibaut Beckers (59.) klassierten sich weiter hinten. Für das Rad-Team gab es am Nachmittag dennoch etwas zu bejubeln: Im Rahmen der offiziellen Siegerehrung erhielt Yanis Berthoud nachträglich seine Goldmedaille vom Zeitfahren am Mittwoch.

Drei Schweizerinnen schaffen in der Leichtathletik den Final-Einzug

Mit Fiona von Flüe (800m), Sereina Liem (100m Hürden) und Timea Rankl (200m) haben am Donnerstagmorgen gleich drei Schweizer Leichtathletinnen den Sprung ins Finale geschafft. Fiona von Flüe überzeugte in ihrem 800-m-Vorlauf mit einem Start-Ziel-Sieg in 2:07,54 Minuten und qualifizierte sich direkt für den Final. Sereina Liem legte die 100m Hürden in starken 13,32 Sekunden zurück – der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere – und erreichte über so problemlos den Final. Auch Timea Rankl sicherte sich mit 24,20 Sekunden im Halbfinal über 200m ein Finalticket.

Bei den Männern zeigte Marc Schindelek im Stabhochsprung-Final eine solide Leistung und egalisierte mit 4,55 Metern seine Saisonbesthöhe, was ihm den 13. Rang einbrachte. Sacha Feniello schied über 200 Meter als Siebter seines Halbfinal-Laufs aus.

Suleymann Richner zeigt einen ansprechenden Judo-Auftritt

Für die zwei Schweizer Judokas, die am Donnerstag im Einsatz standen, gestaltete sich der Wettkampf sehr unterschiedlich: Für Noemi Ruchti, bei den Frauen -57 Kilogramm, war der Wettkampf bereits nach der ersten Runde gelaufen – sie verlor klar gegen ihre Gegnerin aus Ungarn. Suleymann Richner hingegen erarbeitete sich mit zwei Siegen den Weg ins Viertelfinale. Zwar verlor er diesen, in der Repechage konnte der Genfer aber nochmals einen Kampf für sich entscheiden, sodass er den Wettkampf auf dem tollen 7. Platz beendete.

Sportschütz*innen verpassen die Final-Qualifikation im Solo-Wettkampf

Am Dienstag waren Emely Jäggi und Dorian Saillen im «Duett-Format» über 10m Luftgewehr noch gemeinsam unterwegs und holten Bronze. Am Donnerstag waren beide im Solo-Wettkampf wieder auf sich allein gestellt. Dabei verpassten beide die Qualifikation für das Finale und somit die Chance auf weiteres Edelmetall. Dem Walliser fehlten als Siebzehnter 8 Punkte für den Finaldurchgang der besten vier, der Solothurnerin als Achte gar nur deren 4.

Zwei Erstrunden-Niederlagen im Taekwondo

Das Schweizer Taekwondo-Team hatte am Donnerstag nur einen kurzen Auftritt: Dionis Memeti verlor bei den Männern in der Kategorie -63 Kilogramm seinen Erstrundenkampf und schied punktelos aus. Auch Sophie Lewis, die bei den Frauen -55 Kilogramm antrat, war nicht erfolgreich und unterlag in ihrem Auftakt-Duell mit 0:2. Am Freitag bietet sich den weiteren Schweizer Taekwondo-Athlet*innen aber die Chance auf Rehabilitation.

Schweizer Schwimmer*innen überzeugen auch am vierten EYOF-Tag

Auch am vierten Wettkampftag in Skopje liessen sich die Schweizer Schwimmer*innen von der grossen Hitze und dem lang andauernden Wettkampf nicht beirren und verfolgten ihre gesetzten Ziele für den Vormittagsabschnitt mit viel Zielstrebigkeit. Unter einer lautstarken Atmosphäre in der Schwimmhalle zeigte das Team erneut starke Leistungen. Insgesamt qualifizierten sich drei Athletinnen in ihren Rennen für das Halbfinale am Nachmittag – Anastasia Hak, Lilla Hauer und Yara De Fezza. Für Mirjam Clemenz reichte es trotz Top-8-Platzierung wegen der Nationenregelung leider nicht für den Halbfinaleinzug. Yanna Souza Bregant erreichte dank einer neuen Bestleistung über 200m Lagen den 17. Platz. Gian Filippo Cangemi und Scarlett Morrison belegten in ihren Rennen jeweils den 23. Rang. Im Nachmittagsabschnitt zeigten unsere Athletinnen erneut starke Leistungen. Yara De Fezza beendete ihr Rennen auf dem 13. Rang, und Chiara Trepte schwamm in ihrem ersten internationalen Finale auf europäischem Level auf den 7. Rang. Sowohl Lilla Hauer über 200m Lagen als auch Anastasia Hak über 100m Rücken qualifizierten sich für das Finale, was die Medaillenträume der jungen Athlet*innen auch für den letzten Wettkampftag der Schwimmer*innen aufleben lässt und uns auf einen spannenden Abschluss hoffen lässt.

24.
Juli
2025