Medaillenregen am Dienstag: Fünf Mal Edelmetall für die Schweizer Delegation

Das Swiss Olympic Youth Team kommt am EYOF Skopje 2025 nicht aus dem Jubeln heraus und darf sich am Dienstag gleich über fünf Medaillen freuen: Yanis Berthoud glänzt im Zeitfahren und sichert der Schweizer Delegation das erste EYOF-Gold. Norina Hug legt einen Steigerungslauf hin und holt sich Silber im Siebenkampf. Gleiches gelingt Anastasia Hak über 200 Meter Rücken. Zwei Bronzemedaillen runden den perfekten Schweizer Tag ab: Silvano Cori schafft im Judo in der Gewichtsklasse -55kg den Sprung auf den dritten Platz. Dorian Saillen und Emely Jäggi schiessen sich über 10m Luftgewehr «Duett» ebenfalls zu Bronze.

Das European Youth Olympic Festival (EYOF) Skopje 2025 entwickelt sich aus sportlicher Sicht zu Schweizer Festspielen: Nachdem bereits der Start am Montag mit zwei Medaillen ideal geglückt war, übertrumpfte die Schweizer Delegation diese Leistung am Dienstag sogar – und wie: Nicht weniger als fünf Medaillen setze es für die Schweizer*innen ab. Neben den Wettkämpfen im Hauptort Skopje rund um Leichtathletik, Schwimmen, Schiessen, Tischtennis, Badminton, Judo und Handball griffen erstmals auch die Radfahrer*innen in Kumanovo (MKD) und die Kunstturner*innen in Osijek (CRO) ins Geschehen ein.

Das erste EYOF-Gold für die Schweiz ist da

Rund eine halbe Autostunde ausserhalb von Skopje – im Vorort Kumanovo – wartete am Montag die erste grosse Herausforderung auf das Schweizer Rad-Nachwuchsteam: das Einzelzeitfahren. Yanis Berthoud sorgte hierbei für das grosse Schweizer Highlight des Tages. Der Freiburger zeigte eine beeindruckende Leistung und sicherte sich mit einer Zeit von 12:22 Minuten die Goldmedaille – mit einem Vorsprung von über fünf Sekunden auf den Zweitplatzierten. Damit holte er die erste Goldmedaille für die Schweiz an diesem EYOF. Auch seine Teamkollegen zeigten gute Fahrten: Thibaut Beckers belegte den 11. Rang und auch Linus Flisch klassierte sich mit Rang 17 unter den besten 20 Athleten.

Etwas mehr Unruhe herrschte im Rennen der Frauen: Nach dem Wettkampf herrschte zunächst längere Unklarheit über die offiziellen Zeiten und Platzierungen der Athletinnen, was dem ganzen Rennen einen etwas faden Beigeschmack gab. Schlussendlich klassierten sich Jael Plattner auf dem 9. Rang, Romina Maurer auf dem 18. Platz und Shana Huber auf Rang 25. Alle drei zeigten gute Leistungen und sammelten wertvolle Erfahrungen für die kommenden Rennen. Der Fokus richtet sich nun auf das anstehende Strassenrennen, wo die Schweizer Fahrer*innen erneut um die Spitzenplätze mitfahren wollen.

Die nächste Leichtathletik-Medaille folgt sogleich

Siebenkämpferin Norina Hug musste nach dem abschliessenden 800 Meter-Lauf ebenfalls lange auf das offizielle Resultat warten – dann folgte die Erlösung: 5606 Punkte und die Silbermedaille! Die 17-Jährige verdiente sich das Edelmetall mit einem Steigerungslauf an Tag 2: Nach den ersten vier Disziplinen auf Rang vier liegend, kämpfte sich Norina Hug am zweiten Wettkampftag kontinuierlich nach vorne und liess sich auch von den heissen Temperaturen im Leichtathletik-Stadion nicht aufhalten.

Ein toller Auftritt gelang auch Mina Hirsbrunner, die ihren Vorlauf über 400m Meter Hürden gewann und souverän ins Finale einzog. Nino Camiu, ebenfalls über 400 Meter Hürden, und Aurina Coletti über 2000m Steeplechase blieben hingegen in ihren Vorläufen hängen.

Grosser Jubel bei den Schwimmer*innen

Auch das Schweizer Schwimmteam feierte am Dienstag eine Silbermedaille: Anastasia Hak glänzte im Finale über 200 Meter Rücken und schwamm sensationell auf den zweiten Rang. Bereits im Halbfinale legte die 15-Jährige einen starken Auftritt hin, im Finale gelang ihr sogar noch eine Steigerung – am Ende resultierte eine Zeit von 2:16.59.

Neben den 200 Meter Rücken bei den Frauen war die Schweizer Schwimm-Equipe am Dienstagabend noch in einer zweiten Disziplin im Finale dabei – über 200 Meter Brust bei den Männern. Gian Filippo Cangemi erreichte dort den 5. Platz, auf die Medaillenränge fehlten dem Bündner rund vier Sekunden.

Erst die Enttäuschung, dann Bronze im Judo

Silvano Cori erlebte im Judo einen Tag voller Emotionen: Nach den ersten beiden Kämpfen, die er souverän gewinnen konnte, wuchsen beim Waadtländer die Erwartungen sowie die Hoffnung auf eine Medaille. Umso grösser war deshalb die Enttäuschung, als er im Halbfinale gegen Rasul Alizada (AZE) eine Niederlage einstecken musste. Der 17-Jährige raffte sich jedoch auf und fing sich genau rechtzeitig zum Kampf um Bronze wieder. Dort bezwang er seinen Gegner unter grossem Jubel der anwesenden Schweizer Fans und holte sich so doch noch die verdiente Medaille.

Auch im Schiessen klappt es mit der Medaille

Noch am Montag war bei den Schütz*innen eine leise Enttäuschung spürbar – verpasste Emely Jäggi im Individual-Wettkampf die Medaille doch denkbar knapp. Am Dienstag holte die Solothurnerin dies jedoch nach und sicherte sich gemeinsam mit dem Walliser Dorian Sallien im neuen Format «10m Luftgewehr Duett» die Bronzemedaille. Nach erfolgreicher Qualifikation behielt das Duo im «Bronze-Medal-Match» gegen Italien die Nerven und entschied das Duell für sich.

Kunstturner erleben beim ersten Einsatz Hochs und Tiefs

Am zweiten Wettkampftag des European Youth Olympic Festivals standen auch die Schweizer Kunstturner*innen, die sich getrennt von der restlichen Schweizer Delegation im kroatischen Osijek befinden, erstmals im Einsatz. Im Teamwettkampf der Männer, der gleichzeitig als Qualifikation der Einzel-Finals dient, erlebte das Kunstturn-Team eine veritable Achterbahnfahrt: Nach den ersten drei Geräten noch auf Kurs für einen Spitzenrang, fielen die Turner nach dem Einsatz an den Ringen zurück – auch weil einer drei Athleten aufgrund von Rückenproblemen nicht antreten konnten. Weil auch die Performance am Sprung nicht wunschgemäss gelang, landete das Team schliesslich auf dem 9. Schlussrang.

Zwei Siege und eine Niederlage für das Tischtennis-Team

Für die Tischtennisspieler*innen galt es in Skopje am Dienstag zum ersten Mal ernst – sie waren etwas später angereist und hatten bislang nur Trainings-Einsätze absolviert. Den Auftakt machte Akhyata Patra, die in ihrem ersten Gruppenspiel gegen Aphrodite Achillides aus Zypern einen souveränen 3-Satz-Sieg einfuhr. Im zweiten Spiel gegen Julia Leal (POR) – eine der Top-Favoritinnen auf den Turniersieg - hatte die Schaffhauserin etwas mehr zu beissen und verlor am Ende in 3 Sätzen.

Dazwischen stand auch der Schweizer Vertreter bei den Männern, Lowis Vogler, im Einsatz. Der Luzerner bekundete gegen Alexandros Michael aus Zypern aber keine Mühe und setzte sich klar in drei Sätzen durch.

Gemischte Gefühle beim Badminton

Für die Badmintonspielerin Ainara Putri brachte der Dienstag kein Glück: Um in die nächste Runde einzuziehen, benötigte die Luzernerin in ihrem letzten Gruppenspiel gegen Irmak Rana Yemisen (TUR) einen Sieg. Dieses Unterfangen misslang jedoch – Putri unterlag in zwei Sätzen.

Mit der gleichen Ausgangslage sah sich Santiago Araújo bei den Männern konfrontiert: Im Gegensatz zu seiner Kollegin konnte er sein letztes Gruppenspiel gegen den Belgier Loic Gosset aber siegreich gestalten und in die nächste Runde einziehen. Ab morgen steht Araújo folglich im Viertelfinale im Einsatz – gleichzeitig startet er, gemeinsam mit Putri, ins Doppel-Turnier.

Schweizer Handballerinnen dominieren weiter

Nicht einmal 24 Stunden nach ihrem ersten Gruppenspiel stand für den Schweizer Handbal-Nachwuchs heute bereits der zweite Ernstkampf gegen die Lokalmatadorinnen aus Nordmazedonien auf dem Programm. In der gut gefüllten und dementsprechend lauten Halle in Skopje ging es darum, die überzeugende Leistung von gestern bestätigen oder gar übertreffen zu können. Auch wenn es in der ersten Halbzeit resultatmässig erneut wieder deutlich aussah, schlichen sich einige Ungenauheiten im Schweizer Spiel ein und die Spielerinnen liessen die letzte Konsequenz teilweise vermissen. Die Ansprache in der Kabine vor dem zweiten Umgang schien jedoch genützt zu haben und von nun an war wieder Schweizer Power-Handball zu sehen. Demzufolge stand bei der Schlusssirene ein erneut deutliches Resultat von 33:20 zu Buche, was gleichbedeutend mit der vorzeitigen Qualifikation für den Halbfinal ist. Auf wen die Schweizerinnen in diesem nach dem abschliessenden Gruppenspiel gegen Island treffen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.

22.
Juli
2025