Gleichstellung und Diversität im Sport
Gleichstellung und Diversität im Sport © Swiss Olympic

Gleichstellung im Sport: Zahlen und Förderprogramme

Aktuelle Befragungen zeigen, wo der Schweizer Sport Nachholbedarf hat in der Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen. Swiss Olympic unterstützt die nationalen Sportverbände mit diversen Programmen auf diesem Weg und rückt mit seiner aktuellen Kampagne unter anderem die Themen Chancengleichheit und Vereinbarkeit in den Fokus.

«Es geht auch darum, Chancen zu packen, wenn sie da sind, und auch mal die Komfortzone zu verlassen», sagt Ruth Metzler-Arnold, die Präsidentin von Swiss Olympic, in einem Video der neuen Kampagne für Gleichstellung und Diversität im Schweizer Sport. Pascal Jenny, der Präsident des Handballverbands und Vizepräsident von Swiss Olympic, spricht von der taktisch klugen Aufstellung in der Sportorganisation – dank mehr Diversität. Die Direktorinnen von Swiss Golf, Barbara Albisetti und Doris Rechsteiner, erzählen von den Vorteilen des Co-Leitungsmodells für bessere Vereinbarkeit von Job- und Privatleben, und Nadine Pietschmann, die Präsidentin von Swiss Wrestling sagt, wie ihr Netzwerk Türen geöffnet hat.

Ziel der Kampagne: Die Gleichstellung der Geschlechter auch auf Führungsebene im Schweizer Sport. Denn noch herrscht Nachholbedarf, wie auch Zahlen zeigen, die Swiss Olympic in der Verbandsbefragung 2024 erhoben hat. Bei den befragten 83 Mitgliedverbänden und 10 Partnerorganisationen liegt der erstmals erhobene Frauenanteil bei den Vorstandsmitgliedern mit Stimmrecht bei 28 Prozent. In den Präsidien gibt es nur 14 Prozent Frauen, auf Stufe CEO rund 16 Prozent. Mehr Frauen als Männer zählen die Verbände bei ihren Beschäftigten hingegen in der Administration (52 %) und bei den Lernenden (68 %). Die Zahlen wurden zwischen April und August 2024 erhoben. Ein ähnliches Bild zeichnet eine europäische Studie vom Februar 2025, welche auch die Geschlechterverteilung im Schweizer Sport untersucht hat.

Der Frauenanteil ist besonders bei den Vorstandsmitgliedern seit letztem Sommer gestiegen sein, da seit Januar 2025 die neue Geschlechterquote im Schweizer Sport in Kraft ist. Diese stammt aus der revidierten Sportförderungsverordnung des Bundes und verlangt, dass im höchsten Leitungsgremium von nationalen Sportverbänden beide Geschlechter zu mindestens 40 Prozent vertreten sind – rund ein Viertel der Verbände hat diese Quote per 1. Januar 25 erreicht. «Dieser Prozess braucht Zeit und erfolgt mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Realitäten in den Verbänden», sagt Karin Wunderlin-Rauber, Leiterin Verbandsmanagement bei Swiss Olympic. Wer die Quote noch nicht erfüllt, muss gegenüber Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport BASPO aufzeigen, mit welchen Massnahmen und bis wann die Geschlechterquote erreicht werden kann.

Die Fachstelle Gleichstellung und Diversität von Swiss Olympic unterstützt die Verbände auf diesem Weg mit verschiedenen Programmen und Förderbeiträgen:

  • Mentoringprogramm «Leadership has no gender»: Frauen aus dem Sport erhalten die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Mentorinnen aus Sport, Politik und Wirtschaft zu vernetzen.

  • Förderung von Gleichstellungsprojekten im Sport: Verbände können bei Swiss Olympic Unterstützungsbeiträge für eigene Initiativen und Projekte zur Gleichstellung von Frauen im Sport beantragen.

  • Programm «Life-Balance» zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Sport und Privatleben: Praxisnahe und massgeschneiderte Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit in der eigenen Sportorganisation.

  • Stipendien für CAS Sportverbandsmanagement: Swiss Olympic vergibt für die gezielte Weiterbildung jährlich fünf Stipendien für Frauen im Schweizer Sport.

  • Webinare zur Thematisierung von Herausforderungen für Frauen in Führungspositionen im Sport (z.B. Sexismus im Sport) – offen für alle, die sich für Gleichstellung interessieren.

Für die Verbände gilt, gezielt nach den eigenen Bedürfnissen in ausgewählte Angebote zu investieren. «Entscheidend sind faire Bedingungen für alle», sagt Karin Wunderlin-Rauber, «damit beginnt echte Chancengleichheit.» Für diese setzt sich Swiss Olympic im Sinne eines starken Schweizer Sports zusammen mit seinen Partnern ein.

Mehr Informationen

  • Das Angebot der Fachstelle Gleichstellung und Diversität von Swiss Olympic: Link

  • Video der neuen Kampagne: Link

  • Resultate «Verbandsbefragung 2024»: Link

  • Europäische Studie «Gender Equality in Sport, Switzerland»: Link

05.
Mai
2025