29.
Juli
2024
Die erste Medaille ist Tatsache: Bronze für Audrey Gogniat
Die Jurassierin Audrey Gogniat gewinnt am Montagmorgen in Châteauroux Bronze im 10m-Luftgewehrschiessen – es ist die erste Schweizer Medaille an den Olympischen Spielen in Paris. Kein Edelmetall gibt es hingegen für die Mountainbiker, das Team im Concours Complet sowie Judoka Nils Stump.
Schiessen: Frauen
Erneut bricht eine Schützin an Olympischen Sommerspielen den Medaillenbann für die Schweizer Delegation. Audrey Gogniat gewinnt mit dem Luftgewehr über 10 m Bronze. Sie trat an die Stelle von Heidi Diethelm-Gerber und Nina Christen - und tat es ihren Landsfrauen mit dem Gewinn der Bronzemedaille gleich.
Die 21-jährige Jurassierin hielt sich im Final mit den besten acht Schützinnen der Qualifikation von Anfang an im Spitzenfeld und zeigte eine beeindruckende Konstanz. Ihre Schüsse waren mit einer Ausnahme zwischen 10,2 und 10,8 Punkten wert. Besser als die Jurassierin waren lediglich zwei asiatische Teenager. Die 16-jährige Südkoreanerin Ban Hyojin wurde vor der 17-jährigen Chinesin Huang Yuting Olympiasiegerin.
Mountainbike: Männer
Die Schweizer Mountainbiker bleiben erst zum zweiten Mal ohne Edelmetall an Sommerspielen. Nach den Frauen verpassen auch Mathias Flückiger als Fünfter und Nino Schurter als Neunter die Medaillenränge im olympischen Cross-Country. Gold holte sich wie erwartet der grosse Topfavorit Thomas Pidcock, und dies trotz beträchtlichem Zeit- und Positionsverlust aufgrund eines Plattens. Der 24-jährige Brite setzte sich nach einem grenzwertigen Manöver kurz vor dem Ziel vor dem Franzosen Victor Koretzky durch. Bronze ging an den Südafrikaner Alan Hatherly.
Reiten: Concours Complet
Die Ausgangslage war vielversprechend. Vor dem dritten und letzten Tag lag die Schweizer Equipe um Felix Vogg, Robin Godel und Mélody Johner auf Medaillenkurs. Am Ende reichten die 7,6 Punkte Reserve auf Belgien und die 11,4 Punkte auf Japan jedoch nicht. Zwar kam Schlussreiter Felix Vogg auf Dao de l'Ocean mit nur einem Abwurf durch. Die Hypothek nach Startreiterin Mélody Johner auf Toubleu de Rueire (8,8 Strafpunkte) und Robin Godel im Sattel von Grandeur de Lully (13,2) war jedoch zu gross. Am Ende fehlten 12,6 Punkte zu Platz 3, den sich Japan sicherte.
Auch im Einzel standen die Schweizer Medaillenchancen vor dem finalen Durchgang gut. Felix Vogg war mit drei Punkten Rückstand auf die Podestplätze im 6. Rang klassiert. Am Ende fehlten dem 34-Jährigen jedoch 7,4 Punkte zu Bronze. Die beiden anderen Schweizer, Mélody Johner (29.) auf Toubleu de Rueire und Robin Godel (30.) mit Grandeur de Lully, konnten sich nicht für den Finaldurchgang qualifizieren.
Beachvolleyball: Frauen
Die beiden Schweizer Beachvolleyball-Duos Tanja Hüberli/Nina Brunner und Esméé Böbner/Zoé Vergé-Dépré starten mit souveränen Siegen ins olympische Turnier. Die beiden Zentralschweizerinnen Hüberli/Brunner gewannen ihr Auftaktspiel in Paris gegen Daniela Alvarez/Tania Moreno aus Spanien 21:12, 21:19. In der Neuauflage des EM-Finals von 2023 in Wien sicherten sich die zweifachen Europameisterinnen sowie Olympia-Neunten von Tokio den Auftaktsieg, der für die kommenden Spiele weiteren Auftrieb verleihen wird. Mit Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré startete auch das zweite Schweizer Duo erfolgreich ins Turnier. Die beiden siegten nach starker Leistung gegen die Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Samoilova 21:15, 21:14.
Judo: Männer
Judoka Nils Stump muss an den Olympischen Spielen in Paris unerwartet früh die Segel streichen. Der Weltmeister von 2023 scheidet in der Gewichtsklasse bis 73 kg bereits in der ersten Runde aus. Im Sechzehntelfinal gegen Erdenebayar Batzaya aus der Mongolei war Stump der aktivere Kämpfer und näher am Sieg als sein Kontrahent. Mehr als einmal hatte er den in der Weltrangliste um 23 Positionen schlechter klassierten Gegner am Rand einer Niederlage.
In der Verlängerung musste der 27-jährige Zürcher dem Asiaten bei der ersten brenzligen Situation die entscheidende Wertung zugestehen. So platzte für Stump, der mit grossen Erwartungen nach Paris gereist war, bereits bei erster Gelegenheit der Traum von einer Olympiamedaille - wie vor drei Jahren in Tokio.
Rudern: Männer + Frauen
Die Schweizer Ruder*innen erleben einen erfolgreichen Tag der Hoffnungsläufe. Während sich Andrin Gulich/Roman Röösli im Zweier ohne mit Bravour für die Halbfinals qualifizieren, stossen die beiden Doppelvierer in den A-Final vor.
Andrin Gulich und Roman Röösli lösten ihre «Strafaufgabe» souverän und stellten den Vorstoss in die nächste Runde mit dem Sieg souverän sicher. Gulich/Röösli mussten den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen, weil sie im Vorlauf am Sonntag überraschend nur Platz 4 belegt hatten.
Der Schweizer Doppelvierer mit Scott Bärlocher, Dominic Condrau, Maurin Lange und Jonah Plock durfte sich über die Qualifikation für den A-Final freuen. Die EM-Silbermedaillengewinner klassierten sich im Hoffnungslauf knapp hinter den siegreichen Deutschen, behielten aber das norwegische Quartett um wenige Zehntel auf Abstand. Keine Viertelstunde nach dem Boot der Männer qualifizierten sich auch die Frauen für den A-Final. Célia Dupré, Lisa Lötscher, Fabienne Schweizer und Pascale Walker setzten sich im Hoffnungslauf souverän durch und sorgten damit für die erste Teilnahme eines Schweizer Grossbootes an einem Olympia-Final. Sowohl der Halbfinal mit Gulich/Röösli wie auch die zwei Finals der Doppelvierer finden am Mittwoch statt.
Segeln: Männer
Nachdem der erste Tag auf Grund der Windflaute keine Rennen für die iQ-Foil-Windsurfer zugelassen hatte, startete der Tessiner Elia Colombo am Montag mit einem soliden 9. Rang in die Serie. Trotz mehrerer Versuche konnten anschliessend keine weiteren Wettfahrten mehr gesegelt werden.
Einen schwierigen Tag erwischten die 49er-Segler Sébastien Schneiter und Arno de Planta. Mit den Laufrängen 17, 3 und 20 deuteten sie zwar ihr Potenzial an, mussten sich aber zu viele Punkte notieren lassen. Bei Wettkampf-Hälfte sind die beiden Genfer damit sogar aus den Top 10 gefallen, die zur Teilnahme am abschliessenden Medal Race berechtigt sind.
Kunstturnen: Männer
Die Schweizer Kunstturner beenden den Teamwettkampf im 7. Rang unter acht Finalisten. Gold sichert sich Japan vor China und den USA.
An den Olympischen Spielen vor drei Jahren in Tokio belegten die Schweizer den 6. Rang, ein solcher wäre für Matteo Giubellini, Florian Langenegger, Noe Seifert, Taha Serhani und Luca Giubellini auch diesmal das Maximum gewesen, zu weit weg sind die Top 5. Zur Wiederholung fehlten 0,833 Punkte, das war die Differenz zu den sechstklassierten Italienern.
Der 7. Platz ist hoch einzuschätzen. Die Schweizer traten mit fünf Olympia-Neulingen und einem Durchschnittsalter von 23 Jahren an. Die Perspektiven sind also vielversprechend. Für den 29-jährigen Serhani war es der letzte Wettkampf der Karriere.
Alle Einsätze und Resultate der Schweizer Delegation sind auf der Website von Swiss Olympic zu finden.